Im Streit um den in Gibraltar seit mehr als einem Monat festgesetzten iranischen Tanker “Grace 1” haben die USA wohl in letzter Sekunde eine Freigabe verhindert. Das US-Justizministerium hat sich eingeschaltet.
Im Fall des von Großbritannien in Gibraltar festgesetzten iranischen Öltankers “Grace 1” ist nun womöglich doch keine rasche Freigabe in Sicht. Die USA dringen darauf, dass das Schiff weiter festgehalten wird. Das US-Justizministerium habe ein entsprechendes Gesuch gestellt, gab die Regierung der britischen Exklave bekannt. Washington erhebe eine Reihe von Beschuldigungen. Diese würden geprüft.
Zuvor war eine baldige Freigabe der “Grace 1” erwartet worden. Wie die Zeitung “Gibraltar Chronicle” berichtete, kam der Vorstoß des US-Ministeriums nur wenige Stunden, bevor die “Grace 1” freigegeben werden sollte. Ihr Kapitän sowie drei Offiziere seien bereits aus der Haft entlassen worden. Das oberste Gericht soll sich nun am Nachmittag erneut mit dem Fall befassen.
Angeblicher Verstoß gegen EU-Sanktionen
Der Tanker war Anfang Juli vor der Küste Gibraltars von der britischen Marine gestoppt worden. Seitdem wird er festgehalten wegen des Verdachts, dass das Schiff Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Dies wurde als Verstoß gegen EU-Sanktionen gewertet. Der Iran bestreitet die Vorwürfe. Er setzte zwei Wochen später als Vergeltung einen britischen Tanker in der Straße von Hormus wegen angeblicher Verstöße gegen das Seerecht fest. Einen vom Iran vorgeschlagenen Austausch der beiden Tanker lehnte die britische Regierung ab.