Boris Johnson will Großbritannien zum 31. Oktober aus der Europäischen Union führen – notfalls auch ohne Deal mit der Staatengemeinschaft. “Komme, was wolle”, lautet sein Standardsatz hierzu. Doch Johnson ist nicht gut vorbereitet – das zeigt ein Interview des britischen Senders BBC. Dort offenbart er extreme Wissenslücken, was sein Brexit-Konzept betrifft. Man muss sich gar fragen, ob Johnson überhaupt eine Ahnung von den internationalen Handelsgesetzen hat.
In dem Interview behauptet Johnson, negative Konsequenzen für die Wirtschaft könnten bei einem No-Deal-Brexit mithilfe einer Bestimmung aus dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) überwunden werden – einem internationalen Vertrag, der den Grundstein für die Welthandelsorganisation (WTO) legte. Dann könnten einfach die gleichen Handelsregeln wie bisher gelten, bis ein neues Freihandelsabkommen geschlossen sei, glaubt der 55-Jährige. Zölle seien überflüssig.