Donald Trump hatte am Donnerstag für den traditionellen Thanksgiving-Gruß zum Pressetermin in seiner Florida-Residenz Mar-a-Lago geladen. Der US-Präsident nutzte die Gelegenheit, um dem US-Militär zu danken, sich selbst zu loben und über einige seiner Lieblingsthemen zu schimpfen.
Nachdem der US-Präsident allen fünf Sektionen des US-Militärs seinen Gruß per Telefon vermittelt hatte, durfte die Presse noch Fragen stellen. Vor laufender Kamera kommt es zu dem seltsamen Szenario: Auf die Frage, wofür er dieses Jahr dankbar sei, antwortete Trump, für seine “großartige Familie”.
Und dann beglückwünschte er sich selbst: “Ich habe in diesem Land einen großartigen Unterschied gemacht”, sagte er. “Die USA sind jetzt so viel stärker als vor meinem Amtsantritt – das ist wirklich unglaublich.” Auch international werde ihm sein Erfolg anerkannt. “Wir machen wirklich unglaubliche Fortschritte,”verkündete Trump.
President Trump reveals what he's thankful for this #Thanksgiving: "For having a great family, and for having made a tremendous difference in this country. I've made a tremendous difference in the country." https://t.co/RM5VrVdL6z pic.twitter.com/sDcGee80T2
— The Hill (@thehill) November 22, 2018
Afghanistan: “sehr, sehr starke” Friedensverhandlungen
Bei einem Telefonat mit dem Militär deutete Trump außerdem einen baldigen Besuch bei den US-Truppen in Afghanistan an. So sagte er zu einem dort stationierten Oberst: “Ich sehe Sie, wenn sie zurück in den Vereinigten Staaten sind oder vielleicht sehe ich Sie dort drüben.” Auf Nachfragen von Journalisten sagte der Präsident lediglich: “Zu gegebener Zeit werden wir eine sehr interessante Sache machen.”
17 Jahre nach der US-Invasion in Afghanistan sind derzeit noch 14.000 US-Militärangehörige dort stationiert. Trump hat in seinen fast zwei Jahren als US-Präsident noch keinen Truppenbesuch in einem Krisengebiet absolviert. Solche Reisen werden üblicherweise bis zur letzten Minute geheim gehalten.
Präsident Trump versicherte, die USA seien derzeit in “sehr, sehr starken Verhandlungen” zu Afghanistan, ohne direkte Gespräche mit den radikalislamischen Taliban zu bestätigen. “Wir reden über Frieden”, sagte er. “Sollte etwas passieren, wäre das eine großartige Sache. Ich wäre sehr glücklich darüber”, fügte er hinzu. Nach Angaben der Taliban gab es in den vergangenen Monaten mindestens drei Treffen mit US-Vertretern in Katar.
“Government shutdown” wegen Grenzkonflikt in Mexiko?
Des weiteren wetterte Trump bei der Pressekonferenz erneut über die Situation an der US-Grenze zu Mexiko – und drohte mit einer teilweisen Einstellung der Regierungstätigkeit, sollten nicht mehr Mittel für die umstrittene Mauer an der Grenze zu Mexiko bewilligt werden. Es könne im Dezember einen “government shutdown” geben wegen des Streits über die Grenzsicherung, zu der auch die Mauer gehöre. Er habe dem an die Grenze zum südlichen Nachbarn abgeordneten Militär auch Feuererlaubnis erteilt, sollten Waffen zu ihrem Schutz einsetzen müssen. “Ich hoffe, dass sie es nicht müssen”, sagte Trump.