Nach Raketentests auf einem Moorgebiet im niedersächsischen Meppen kämpfen Feuerwehrleute der Bundeswehr seit rund zwei Wochen gegen einen Flächenbrand. “Im Moment versuchen wir, möglichst viel Wasser zum Brandort zu bringen, um den Boden zu durchnässen”, sagte ein Bundeswehr-Sprecher. “Wir werden auf jeden Fall diese Woche noch beschäftigt sein.”
Menschen kamen bislang nicht zu Schaden. Entstanden war das Feuer bei einem Waffentest: Von einem Hubschrauber aus hatten Soldaten Raketen abgefeuert. Eigentlich hätte die Bundeswehr-Feuerwehr mit einer Löschraupe das Feuer nach dem Test gleich löschen sollen, doch die Löschraupe fiel aus und ein weiteres solches Fahrzeug war gerade in der Werkstatt. Bis ein Löschhubschrauber einsatzbereit war, konnte sich der Schwelbrand so ausbreiten.
Der Neuen Osnabrücker Zeitung zufolge sind inzwischen rund 800 Einsatzkräfte vor Ort, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen und ein Übergreifen der Brände auf angrenzende Wälder zu verhindern. Das Technisches Hilfswerk (THW) habe demnach 350 Einsatzkräfte ins Emsland geschickt. Der Löscheinsatz sei schwierig, weil Wasserquellen nur in größerer Entfernung zur Verfügung stünden. Löschwasser müsse mit Spezialpumpen zu den Brandstellen transportiert werden.
Die Bundeswehr weist Kritik an den Waffentests zurück. Es sei Hauptaufgabe, Waffensysteme zu testen, sagte Dieter Gröninger, Technischer Regierungsdirektor der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition 91, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nach der üblichen Gefahrenanalyse habe die Bundeswehr “das Restrisiko für gering” gehalten. Auch vor dem Hintergrund, dass man Beschaffungsprojekte der Bundeswehr nicht verzögern wolle, habe man den Test durchgeführt.
Nach Angaben des Sprechers ist es nicht der erste mehrwöchige Brand auf dem Testgelände. 2010 habe ein Feuer rund sechs Wochen gebrannt, ehe es gelöscht werden konnte.